Marieluise Beck

ehem. Mitglied des Deutschen Bundestags

Beck reist nach Kundus

Auf Bitte des Auswärtigen Amtes wird Marieluise Beck in den kommenden Wochen nach Kundus fliegen, um dort den Fortgang der Entschädigungsleistungen für die Opfer des Luftschlags vom 04. September 2009 zu begutachten.

„Die zivilen Opfer sind eine tragische Folge dieses asymmetrischen Krieges“, erklärt Beck. „Es gibt keine echte Wiedergutmachung, denn der Verlust eines Menschen ist nie zu ersetzen. Aber eine Entschädigung, um zu dem menschlichen Leid nicht auch noch das materielle hinzutreten zu lassen, ist das Mindeste, was die Bundesregierung leisten muss“, stellt die Grünen-Politikerin fest.

Das Bundesministerium für Verteidigung hat sich lange Zeit bedeckt gehalten, wie es den Opfern des Luftschlags von Kundus helfen wolle. „Wenn es stimmt, dass bislang nur Decken und Lebensmittelpakete verteilt wurden, ist das in keiner Weise hinreichend“, erklärt die Bremerin.

Inzwischen gibt es Vorschläge, wie den Hinterbliebenen nachhaltig geholfen werden kann. „Sicherlich ist es richtig, vor Ort den Bedürfnissen der Bevölkerung angepasste Projekte auf die Beine zu stellen. Es muss dabei allerdings sichergestellt werden, dass tatsächlich die Nöte der Opfer gemildert werden, die ihre Ernährer verloren haben. Dies bedarf einer sehr genauen Prüfung“, bilanziert Beck.

Auf ihrer Reise nach Kabul in diesem Februar hat die unabhängige afghanische Menschenrechtskommission Frau Beck einen Brief von sechs Dorfältesten übergeben. Darin verlangen sie explizit eine direkte Abwicklung von Hilfen - ohne jegliche zwischengeschaltete Instanz, seien es deutsche oder afghanische Behörden oder Rechtsvertreter. Marieluise Beck wird in Kundus gemeinsam mit Frau Dr. Fatema Atahi und sieben weiteren Abgeordneten, die die Region im Kabuler Parlament vertreten, sowie den Dorfältesten zusammentreffen.

Kategorie: 
Thema: