7. Mai 2010 - Marieluise Beck zu der gescheiterten Bremer Initiative für die Doppelstaatsbürgerschaft: "Und sie gehören trotzdem zu uns", betont Marieluise Beck, frühere Integrationsbeauftragte. Die Bremer Initiative für dem Doppelpass scheiterte heute im Bundesrat. Grund: Die CDU-Länder lehnten den Antrag ab. Ziel war, dass in Deutschland geborene Kinder von Ausländern dauerhaft die doppelte Staatsangehörigkeit erhalten können.
"Kinder von Ausländern, die als Deutsche in Deutschland aufwachsen, werden nun weiterhin gezwungen, sich als Erwachsene für oder gegen die deutsche Staatsbürgerschaft zu entscheiden", so Beck. Dieser Optionszwang erfordert einen enormen Verwaltungsaufwand. In der Praxis ist der Doppelpass ohnehin bereits eher die Regel als die Ausnahme. Schon heute wird bei 50 Prozent aller Eingebürgerten Mehrstaatigkeit akzeptiert - weil sie aus der EU kommen oder besondere Härten vorliegen. Die Optionskinder dagegen werden behandelt wie "Deutsche auf Abruf" - ein fatales Signal für die Politik wie für die Gesellschaft. "Der Optionszwang ist realitätsfern, integrationspolitisch kontraproduktiv und ungerecht. Wir werden deshalb auch weiterhin für den Doppelpass kämpfen", verspricht die Bremer Grüne.
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Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der Internetseite der Kampagne "Wider den Optionszwang".