Marieluise Beck

ehem. Mitglied des Deutschen Bundestags

Vor der Abstimmung zu ISAF: Marieluise Beck in Kabul

Afghanistan ist ein Land im Aufbau, es ist umkämpft und innerlich zerrissen. Im Gegensatz zum Irak, mit dem das Land gern verglichen wird, ist die Präsenz der Internationalen Gemeinschaft in Afghanistan allerdings ausdrücklich erwünscht. Zwar zeigt sich in Meinungsumfragen die Bevölkerung ernüchtert über die Geschwindigkeit des Aufbaus des Landes, 70 % sprechen sich jedoch gegen einen Abzug der internationalen Truppen aus.

Das Talibanregime, unter dem es zu öffentlichen Steinigungen von Frauen kam, ist erst vor fünf Jahren vertrieben worden. In der pakistanischen Grenzregion, die sich faktisch der staatlichen Kontrolle entzieht, formieren sich islamistische Kämpfer, die Afghanistan destabilisieren. Deshalb funktioniert der neue Staat und seine Strukturen nur spärlich. Der Beitrag der internationalen Truppen für mehr Sicherheit und die Stabilisierung des Landes ist in Kabul willkommen. Und schließlich hat Afghanistan Fortschritte erzielen können: so gibt es ein demokratisch gewähltes Parlament, in dem ein Viertel der Abgeordneten Frauen sind. 77 % der Bevölkerung haben Zugang zum Gesundheitssystem.

Marieluise Beck möchte sich vor der Abstimmung im Bundestag am 12. Oktober 2007 über den Afghanistaneinsatz der Bundeswehr vor Ort einen eigenen Eindruck verschaffen. Sie wird auf ihrer Reise nach Kabul Abgeordnete des afghanischen Parlaments, Vertreterinnen von Frauenverbänden und aus der Zivilgesellschaft treffen. Weiterhin wird es Gespräche mit der Frauenministerin Dr. Husna Banu Ghazanfar, Außenminister Rangin Spanta und Bruno Kasdorf, Chef des Stabes im Kabuler Hauptquartier der ISAF, geben.

Ein Reisebericht wird in Kürze hier zu finden sein.

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