Marieluise Beck

ehem. Mitglied des Deutschen Bundestags

Optionszwang ist eine Schnapsidee

Zur morgigen Bundestagsabstimmung zur Abschaffung des Optionszwangs erklären Marieluise Beck und Sülmez Dogan, beide Spitzenkandidatinnen von Bündnis 90/Die Grünen in Bremen:

„Als ehemalige Integrationsbeauftrage streite ich seit Übernahme diese Amtes im Jahre 1998 für die Neufassung des Staatsbürgerschaftsrechts mit der Möglichkeit zum Doppelpass“, erklärt die Bundestagsabgeordnete Marieluise Beck. „Der Optionszwang wurde als Schnappsidee von der FDP in das Verfahren zur Neuregelung des Staatsbürgerschaftsrechts eingeführt, indem sich ‚wegen des Verdachts fehlender Loyalität zum deutschen Staat‘ die CDU/CSU-Fraktion massiv gegen das Recht auf einen Doppelpass wandte.“
 
"Der Optionszwang stellt Kinder von Einwanderfamilien, die hier als Deutsche geboren werden und aufwachsen, vor eine vollkommen überflüssige Entscheidung", verdeutlicht Sülmez Dogan, rechtspolitische Sprecherin Grünen-Fraktion. Dieser Optionszwang erfordert einen enormen Verwaltungsaufwand. In der Praxis ist der Doppelpass ohnehin bereits eher die Regel als die Ausnahme. Schon heute wird bei 50 Prozent aller Eingebürgerten Mehrstaatigkeit akzeptiert - weil sie aus der EU kommen oder besondere Härten vorliegen.
 
„Die Optionskinder dagegen werden behandelt wie ‚Deutsche auf Abruf‘ - ein fatales Signal für die Politik wie für die Gesellschaft“, so Dogan und Beck weiter. "Der Optionszwang ist realitätsfern, integrationspolitisch kontraproduktiv und ungerecht. Wir sind daher mit Entschiedenheit für ihre Abschaffung und setzen morgen auf ein positives Signal aus dem Deutschen Bundestag.“

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