Marieluise Beck lernte Frau Kawaljowa auf der Versammlung des Europarats in Straßburg kennen. Sie ist die Mutter eines der zu Tode verurteilten jungen Männer, die verantwortlich gemacht werden für einen brutalen Sprengstoffanschlag auf eine Minsker U-Bahn im April 2011.
Beide Männer haben für die Tatzeit ein Alibi. Ein Motiv für den Anschlag gibt es nicht. Es gibt in der offiziellen Darstellung des Attentats mehrere Ungereimtheiten. Im Prozess wurden rechtstaatliche Prinzipien mit Füßen getreten. Diese Umstände lassen die Schuld der Verurteilten als äußerst fragwürdig erscheinen. Offensichtlich versucht das Regime, durch die Verurteilung den Eindruck zu erwecken, schnell aufklären und für Sicherheit sorgen zu können. Denn seit durch die brutale Verfolgung der Opposition und die schweren Wirtschaftskrise in Belarus ist das Vertrauen der Bevölkerung in das Regime schwer erschüttert.
Frau Kawaljowa kämpft allein um das Leben ihres Sohnes. Sie konnte ihn seit seiner Verurteilung im November letzten Jahres ein Mal 10 Minuten sehen. Die Hinrichtung kann jederzeit vollzogen werden. Für den Tag, an dem sie den Europarat besuchen wollte, wurde ihr ein dreistündiger Besuch angeboten. Sie ist trotzdem gefahren. Es gibt kaum jemanden, der Frau Kowaljowa unterstützt. Alle haben Angst.
Funkhaus Europa hat sich mit den angekündigten Hinrichtungen auseinandergesetzt. Lesen und hören Sie hier .
Der Kreisverband Mitte/östliche Vorstadt hat für die beiden jungen Männer die politische Patenschaft übernommen: "Je mehr Menschen über dieses Unrecht erfahren, desto geschützter sind die beiden. Auch einem autoritären Regime ist der Druck der Öffentlichkeit nicht egal!" erklärt die Sprecherin des Grünen Kreisverbandes Eva Garthe. Erfahren Sie hier mehr über die Initiative aus Bremen.