Aus dem Weser Kurier vom 13.11.2008 von Rose Gerdts-Schiffler:

BREMEN·TUNIS·BERLIN (ROG). Der Fall des entführten Faris beschäftigt jetzt auch höchste Regierungsvertreter in Tunesien. So empfing am Dienstag die stellvertretende tunesische Außenministerin Saida Chtioui die Bremer Bundestagsabgeordnete Marieluise Beck. Die Grünen-Politikerin setzt sich seit Wochen intensiv für die Rückkehr des dreijährigen Jungen nach Deutschland ein. Unterdessen wurde bekannt, dass der Vater des Jungen Anfang September von Tunesien nach Österreich ausreiste.

Wie berichtet, war der kleine Junge aus Findorff im vergangenen August nachts von Verwandten des leiblichen Vaters in Gafsa entführt worden. Sie wollten verhindern, das die Mutter des Jungen mit ihrem Sohn nach Deutschland zurückreist. Seitdem ist das Kind verschwunden. Nach einer Krisensitzung in der deutschen Botschaft in Tunis, an dem nicht nur Marieluise Beck, sondern auch der Botschafter und ein BKA-Vertreter teilnahmen, schaltete sich nun auch der tunesische Justizminister ein und wies die örtliche Staatsanwaltschaft an, das Kind zu finden. Gestern beschäftigte sich auch der Auswärtige Ausschuss in Berlin erstmals mit dem Problem der Kindesentziehungen.

© Copyright Bremer Tageszeitungen AG, Datum: 13.11.2008