Marieluise Beck

ehem. Mitglied des Deutschen Bundestags

Patenschaft für Bremer Stolperstein für Paula Rosenbaum

STOLPERSTEINE nennt der Kölner Bildhauer Gunter Demnig die kleinen Betonquader mit Messingtafel, die er seit 1992 im Bürgersteig vor den Häusern verlegt, in denen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft einst lebten. Politisch Verfolgte, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuelle, Behinderte und Juden.

Bis heute hat er in über 250 Städten und Gemeinden Deutschlands über 12.000 solcher Gedenksteine verlegt, darunter über 160 in Bremen. Das Projekt wird vom Bremer Verein ‚Erinnern für die Zukunft’ und die Landeszentrale für politische Bildung Bremen realisiert.

Für einen dieser Stolpersteine in Bremen hat Marieluise Beck die Patenschaft übernommen: Für Paula Rosenbaum. Am Bahnhofsplatz betrieben Leopold Rosenbaum und seine Frau Paula bis 1939 eine Pension mit Mittagstisch. Sie waren 1935 von Neustadt/Rübenberge nach Bremen „geflohen“. In Neustadt hatten sie wegen des Boykotts jüdischer Geschäfte ihr dortiges Kaufhaus aufgeben und Anfeindungen überstehen müssen. Die in Bremen eröffnete Pension soll fast immer ausgebucht gewesen sein, da sie in Bahnhofsnähe lag und Juden in den Bremer Hotels sonst nicht mehr aufgenommen wurden. Das Ehepaar hatte eine gehbehinderte Tochter, die bei den Eltern lebte und mit diesen 1941 in das Ghetto Minsk deportiert wurde. Von der Familie überlebte nur der Sohn Kurt, dem es 1939 gelungen war, nach Ecuador zu emigrieren.

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