Zum Tod des zweijährigen Kevin erklärt die Bremer Bundestagsabgeordnete Marieluise Beck:

Kevins Tod hat mich bestürzt. Es ist unbegreiflich, dass die zuständigen Mitarbeiter des Jugendamtes den kleinen Jungen im April das letzte Mal gesehen haben. Sein tragischer Tod wurde auf grund eklatantem Versagens der zuständigen Behörden nicht verhindert. Dies muss jetzt rasch und  lückenlos aufgeklärt werden. Der von der grünen *Bürgerschaftsfraktion* beantragte parlamentarische Untersuchungsausschuss wird menschliches, finanzielles sowie strukturelles Versagen zu überprüfen haben.  Entsprechende Konsequenzen werden folgen müssen.

In der kommenden Woche werden wir, die grüne Bundestagsfraktion, eine parlamentarische Initiative mit Vorschlägen zur Bekämpfung von Kindervernachlässigung einbringen. Darin werden wir die Länder auffordern, eine zusätzliche verpflichtende Vorsorgeuntersuchung im Alter von etwa drei Jahren durch den öffentlichen Gesundheitsdienst einzurichten. Außerdem müssen die bestehenden kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen verbessert werden. Sie sind bisher nur bedingt geeignet, Anzeichen von Vernachlässigung und Misshandlung aufzuspüren.

Nicht zuletzt können unsere Kinder nur dann erfolgreich geschützt werden, wenn den zuständigen Stellen, wie Jugendhilfe und Sozial- und Gesundheitsdienste finanziell und personell ausreichend ausgestattet sind. Die Tendenz geht aber nicht nur in Bremen in die umgekehrte Richtung. Dies müssen wir verhindern.