Marieluise Beck

ehem. Mitglied des Deutschen Bundestags

Offenheit und Toleranz der Hansestadt Bremen gilt auch Flüchtlingen

Am 4. Juli 2013 hat der Beirat Bremen Vegesack es abgelehnt, ein vom Sozialressort vorgesehenes Grundstück für die Unterbringung von Flüchtlingen freizugeben. Zur seit Tagen schwelenden Diskussion in Bremen über die Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften erklärt Marieluise Beck, Spitzenkandidatin der Bremer Grünen für die Bundestagswahl:

„Die Freie Hansestadt Bremen ist mit Recht stolz auf ihre Tradition der Offenheit und Toleranz.“ sagt Marieluise Beck. „Es sei daran erinnert, dass Bremen die erste Stadt war, die vietnamesische Flüchtlinge aufnahm – so genannte Boatpeople, die Cap Anamur nach dem Ende des Vietnamkriegs gerettet hatte.“

„In hervorragender Weise hat die Stadt Bremen ihre Türen aufgemacht für die Schutzsuchenden aus den Balkankrisen. Eine durch alle Fraktionen und gesellschaftliche Gruppen reichende Initiative ‚Frauen helfen Frauen‘ rief zum Schutz und zur Unterstützung für die Bedrängten Menschen aus dem Westbalkan auf. Radio Bremen, der Weser Kurier, die Bürgerschaft, das Rathaus und auch viele Bürgerinnen und Bürger sahen ihre Aufgabe darin, Menschen in Not in der Hansestadt Schutz zu gewähren“, erinnert sich die ehemalige Bundesintegrationsbeauftragte Beck.

„Über Jahre hinweg hat Deutschland es nun geschafft, das Elend dieser Welt weitgehend von sich fern zu halten. Die Zahl der Asylbewerber ging gegen null. Dafür nahm die Zahl der Schutzsuchenden bei den griechischen, italienischen und spanischen Küstenländern zu. 25.000 Menschen, so schätzt man, sind auf der Suche nach einem Zugang zu Europa vor den Küsten ertrunken.“

„Die Krisen auf der Welt nehmen wieder zu. In Tschetschenien herrscht ein erbarmungsloser Despot. In Syrien sind Millionen Menschen auf der Flucht und suchen zu Hunderttausenden in den benachbarten Ländern Aufnahme. Hier in Bremen geht es um zusätzliche 900 Flüchtlinge.“

„Es kann nicht sein, dass das kleine Bundesland Bremen – ungeachtet aller eigenen Herausforderungen – sich heute der ethischen Pflicht verwehrt, durch die Aufnahme von Flüchtlingen ein  Stück zur Linderung der Not beizutragen. Es ist fast unerträglich, dass dabei das Sankt-Florians-Prinzip Einzug auch im Denken politischer Meinungsträger hält – ‚Wir haben nichts gegen die Flüchtlinge, aber nicht bei uns‘“, so die grüne Bundestagsabgeordnete aus Bremen.

„Papst Franziskus hat in beeindruckender Weise auf die Hartherzigkeit hingewiesen, die in mancher Wohlstandsinsel dieser Welt herrscht. Ich bitte alle Meinungsträger dieser Stadt, zur Tradition der Weltoffenheit und Toleranz der Freien Hansestadt Bremen zurückzukehren. Es werden mehr Menschen kommen und wir sollten sie mit Respekt und Würde aufzunehmen bereit sein."

Kategorie: 
Thema: