Marieluise Beck

ehem. Mitglied des Deutschen Bundestags

Beck trifft Betreiber von Majak in Moskau

Marieluise Beck, Sprecherin für Osteuropapolitik, hält sich derzeit zu politischen Gesprächen in Moskau auf. Dort traf sie auch die Konzernleitung von Rosatom, dem Unternehmen, das die marode Atomanlage Majak betreibt. Von ihrem Treffen berichtet die Bremer Bundestagsabgeordnete:

„Bei Rosatom wird erzählt, 1957 habe es lediglich einen kleinen Zwischenfall gegeben. Die Radioaktivität habe sich besonders schnell verflüchtigt. Die radioaktive Strahlung“, so Beck, „entspricht laut Rosatom heute in etwa der von Bergbaugebieten in Norwegen, wo es zwar zu erhöhter, aber naturgegebener Radioaktivität kommt.“ Die Belastung stelle nach Auskunft des russischen Konzerns heute keinerlei Bedrohung für die Bevölkerung dar. Unabhängige Gutachten belegen allerdings, dass die Atomkatastrophe von Majak bis heute dramatische Folgen hat für Mensch und Natur.

Nach dem Gespräch bilanziert die Bremerin: „Rosatom blendet Gefahren auf verhängnisvolle Weise aus und ist nur an kurzfristigen Lösungen interessiert. Für die Entsorgung der Brennstäbe hat auch Rosatom keine Antwort - es gilt das Prinzip Hoffnung. Dieser Umgang mit belastender Strahlung, der Entsorgung von hochgefährlichem Atommüll und dem Herunterspielen der dramatischen Katastrophe von 1957 ist unverantwortlich. Nach Majak, das in einer der heute am stärksten verstrahlten Regionen der Erde liegt, darf es keine weiteren Atommülltransporte geben. Nicht heute und auch nicht in Zukunft. Die skandalöse Haltung Rosatoms ist ein weiterer Beweis dafür.“ 

Mehr zum Thema in einem Interview vom 7.12.2010 mit Nordwestradio: http://www-origin.radiobremen.de/nordwestradio/sendungen/nordwestradio_j...

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