Marieluise Beck

ehem. Mitglied des Deutschen Bundestags

Null Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung

Zum Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar erklärt Marieluise Beck, MdB:

Weltweit leben 130 Millionen beschnittene Frauen mit massiven gesundheitlichen Problemen. Genitalverstümmelungen sind schwere Menschenrechtsverletzungen. Sie fügen den Mädchen irreparable physische und psychische Schäden zu. Langfristige Folgen der Beschneidung sind oftmals Infektionen, lebenslange Schmerzen, wiederkehrende Blutungen, Depressionen und Psychosen.

Bei uns in Deutschland leben inzwischen etwa 30 000 Frauen und Mädchen, die von Genitalverstümmelung betroffen oder bedroht sind. ‚Auch hier in Bremen muss ihre Situation in aktuellen Debatten um Integration und verbesserte Kinderschutzmaßnahmen stärker berücksichtigt werden’, fordert die grüne Bundespolitikerin. ‚Um wirksam vorbeugen und behutsam behandeln zu können, brauchen nicht nur Ärztinnen und Ärzte, zu denen die Mädchen in die Sprechstunde kommen, entsprechenden Aus- und Fortbildungen. Wir müssen flächendeckend über die schwere Körperverletzung informieren. Fortbildung und Sensibilisierung brauchen auch Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen, Hebammen, Mitarbeiter von Beratungsstellen und Jugendämtern – und alle anderen Personen, die im sozialen Umfeld potenziell bedrohter Mädchen arbeiten. Nur so können wir Hinweise auf eine drohende Genitalverstümmelung frühzeitig erkennen und die Mädchen schützen’, stellt die Bremerin fest. ‚Bremen muss solche Aufklärungsmaßnahmen ausbauen und alles daransetzen, diese menschenrechtsverletzende Praxis zu beenden’, so Becks Forderung.

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