Marieluise Beck

ehem. Mitglied des Deutschen Bundestags

DW-Interview: Im Kosovo sind "praktische Lösungswege" gefragt

Anlässlich der Übernahme der Grenzkontrollen zwischen Nord-Kosovo und Serbien durch die EU-Rechtsstaatsmission EULEX am 16. September 2011 fragte die Deutsche Welle Marieluise Beck nach ihrer Bewertung des Verhältnisses zwischen Serbien und Kosovo.

Im Juli war es nach dem Versuch der Übernahme der Grenzkontrollen in Nord-Kosovo durch Pristina zur Eskalation des Konflikts um das serbisch besiedelte Gebiet gekommen. Die KFOR-Schutztruppe musste den Konflikt befrieden. Inzwischen konnte der Anlass des Konflikts durch Verhandlungen zwischen Pristina und Belgrad entschärft werden. Damit dürfen auch kosovarische Waren nach Serbien eingeführt werden, wie dies auch in umgekehrter Richtung gilt.

Dennoch gab es vor Übernahme der Grenzkontrollen durch EULEX Befürchtungen eines erneuten Gewaltausbruchs. Die serbische Bevölkerung errichte Straßensperren auf dem Weg zu den Grenzübergängen, so dass die Beamten am 16. September mit Hubschraubern eingeflogen werden mussten.

Im Interview mit der Deutschen Welle empfahl Marieluise Beck, in den Verhandlungen zwischen Serbien und Kosovo zunächst symbolisch aufgeladene Fragen zum völkerrechtlichen Status des Kosovo außen vor zu lassen und sich praktischen Fragen zum Vorteil beider Seiten zu widmen.

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