Am 18. Mai 2012 berät die Internationale Eishockey Föderation über eine mögliche Verlegung der Weltmeisterschaft 2014 aus Belarus in eine anderes Land. Dies fordern zahlreiche Stimmen aus Politik und Zivilgesellschaft angesichts der Unterdrückung von Demokratie und Menschenrechten in Belarus.
Eishockey ist in Belarus enorm populär wie etwa Fußball in Deutschland. Der Diktator Lukaschenko zeigt sich regelmäßig in der Pose des Eishockeyspielers. Das international isolierte Regime missbraucht das mit Sport verbundene Prestige zur Aufbesserung seines angeschlagenen Images. Nicht umsonst ist Diktator Lukaschenko persönlich Vorsitzender des Nationalen Olympischen Komitees. Erfolge wie die Siege der weltranglistenersten Tennisspielerin Wiktoria Asarenka oder der Weltmeisterin im Biathlon, Daria Domratschewa, werden propagandistisch als Zeichen der internationalen Anerkennung ausgeschlachtet.
2014 soll nun die Eishockey-Weltmeisterschaft in Belarus stattfinden. Belarus ist jedoch kein würdiger Gastgeber für die Weltmeisterschaft. Das diktatorische Regime tritt die Menschenrechte mit Füßen. Opponenten werden mit stalinistischen Methoden verfolgt, eingesperrt, gefoltert, zu Selbstbezichtigungen gezwungen oder am Ausreisen gehindert. Erst im März wurden zwei vermutlich Unschuldige wegen eines Bombenattentats hingerichtet. Das Regime wollte auf diese Weise härte zeigen. Belarus ist das einzige Land in Europa, das weiterhin die Todesstrafe vollstreckt. Damit stellt sich das Land weit außerhalb des europäischen Konsenses zur Ächtung dieser unmenschlichen und irreversiblen Bestrafung.
Zusammen mit weiteren Menschenrechtsorganisationen hat Libereco eine Kampagne gegen die Austragung der Eishockey-Weltmeisterschaft 2014 in Belarus gestartet. Der Internationalen Eishockey Föderation soll vor ihrer Tagung am 18. Mai deutlich gemacht werden, dass die Öffentlichkeit eine Austragung der Weltmeisterschaft in Belarus für unangemessen hält.
Marieluise Beck unterstützt neben anderen Politikern diese Kampagne und fordert, die Aktion zahlreich zu unterstützen. Zur Kampagne erklärt Marieluise Beck:
„Im Jahre 2014 will sich dieser Diktator bei den Eishockeyweltmeisterschaften in seinem Land feiern lassen. Ich frage: Welcher Sportler, der sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist, will neben diesem gnadenlosen Herrscher auf dem Siegertreppchen stehen? Der internationale Eishockeyverband sollte den Hingerichteten Respekt erweisen und sich ein anderes Austragungsland suchen.“
Auf der Website www.minsk2014.no kann die Kampagne unterstützt werden.