Zur Bekanntgabe der Wahl von Swetlana Alexijewitsch zur diesjährigen Preisträgerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels erklärt Marieluise Beck, Sprecherin für Osteuropapolitik:

Wir gratulieren der weißrussischen Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch zur Auszeichnung mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels.

Swetlana Alexijewitsch hat sich auf sehr einfühlsame Weise mit der immer härter werdenden Wirklichkeit in Weißrussland auseinandergesetzt. Ihre Literatur ist nah bei den Menschen, bei den Opfern des zweiten Weltkriegs und der Stalin-Zeit, bei den Opfern von Tschernobyl und bei den Opfern der sich immer stärker zuziehenden Diktatur im heutigen Weißrussland. Dabei verkennt sie nicht, dass der Boden für die Akzeptanz autoritären Verhaltens der Regierung durchaus noch breit ist. Denn viele Menschen fürchten die Unsicherheit mehr, als die Risiken der Freiheit in Kauf zu nehmen.

Wir freuen uns über die kluge Entscheidung des Stiftungsrats des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels und wünschen der Preisträgerin, dass ihr Wirken ein weiterer Impuls für ein letztlich doch offenes und freies Weißrussland wird.