Zum 23. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl am 26. April erklärt Marieluise Beck, Bremer Bundestagsabgeordnete:
23 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl geht von dem hoch radioaktiven Material in einem rissigen Sarkophag immer noch große Gefahr aus. Dennoch erlebt die Kernenergie gerade in Mittel- und Osteuropa eine unerfreuliche Renaissance. Ausgerechnet Weißrussland, wo 70% des radioaktiven Niederschlags von Tschernobyl niederging, will nun sein erstes Kernkraftwerk bauen, musste Marieluise Beck auf ihrer Reise nach Minsk Anfang dieser Woche erfahren.
"Nicht in der risikoreichen Kernenergie, sondern in einem Einstieg in die Technologien der Erneuerbaren liegt eine Chance für die desolate weißrussische Volkswirtschaft", so die Grünenpolitikerin. Das Land verfügt nach wie vor über viel Know-How im Anlagen- und Maschinenbau. "Bremen als Top-Standort der High-Tech-Industrie für Windkraftanlagen kann hier zum Partner werden."
Zur Bitte der deutschen Botschaft in Minsk um Vermittlung von Kontakten zu Bremer Windkraft-Firmen erklärt die Bremerin: "Ich trete ein für gemeinsame Projekte von Unternehmen aus Bremen und Weißrussland im Bereich Windkraft und bin gern bereit, dafür zu werben." Weiterhin ist ein Seminar "Kernkraft vs. Erneuerbare" in der weißrussischen Hauptstadt geplant. "Denn Ausbau der Atomenergie ist keine akzeptable Antwort auf die Klimakrise. Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien sind gerade auch für Mittel- und Osteuropa die wirtschaftlich sinnvollere und vor allem sichere Alternative", betont Marieluise Beck.