Marieluise Beck

ehem. Mitglied des Deutschen Bundestags

Die Verschwundenen von Belarus

Die EU hat in den vergangenen Monaten der Annäherung vornehm über die Tatsache hinweg gesehen, dass die vier Fälle von verschwundenen Regimekritikern aus den Jahren 1999 und 2000 bis zum heutigen Tage offiziell unaufgeklärt sind.

Am 7. Mai 1999 verschwand der frühere Innenminister Juri Sacharenko. Am 16. September 1999 verschwanden der früherer Vize-Präsident des letzten demokratisch gewählten Parlaments, Viktor Gontschar, und der Unternehmer Anatolij Krasowskij. Am 7. Juli 2000 schließlich verschwand der frühere Kamera Lukaschenkos, Dmitrij Sawadzki.

In seinem Bericht für den Europarat zu diesen Verschwundenenfällen kam Christos Pourgourides aufgrund seiner Untersuchungen zu dem Schluss, dass die politische Verantwortung für die Verschwundenenfälle direkt bei Präsident Lukaschenko zu suchen sei. Der Europarat forderte 2004 aufgrund des Pourgrouides-Berichts eine internationale juristische Untersuchung der Fälle.

2006 legte der Verein Menschenrechte in Belarus e.V. eine umfängliche Dokumentation mit Faksimilen offizieller Schriftstücke und Abbildung der vermutlichen Exekutionspistole vor, die die Folgerungen des Pourgourides-Berichts stützen.

Den Pourgrourides-Bericht des Europarats finden Sie hier .

Die Dokumentation des Vereins Menschenrechte in Belarus finden Sie hier .

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