Marieluise Beck

ehem. Mitglied des Deutschen Bundestags

Beileid für die Familien Regev und Goldwasser

Zum Tod von Ehud Goldwasser und Eldad Regev erklärt Marieluise Beck MdB:

Eldad Regev und Ehud Goldwasser wurden am 12. Juli 2006 von der Hisbollah von israelischem Boden entführt. Bis zum Tage der Übergabe ihrer toten Körper gab es Angehörige, die noch immer an ein kleines Wunder glaubten und auf die Rückkehr der beiden jungen Menschen warteten. Es ist schwer, angesichts der Verzweiflung und Trauer der Angehörigen einen Trost auszusprechen.

Die israelische Regierung ist einen schweren Weg gegangen. Sie tauschte die Körper von Eldad Regev und Ehud Goldwasser gegen 199 libanesische und palästinensische Tote und ließ fünf Terroristen frei.

Der Terrorist Samir Kuntar hat ein abscheuliches Verbrechen begangen. Im Jahr 1979 drang er in die Wohnung einer Familie ein, schleppte den Mann und seine vierjährige Tochter an den Strand und erschlug das Kind mit dem Gewehrkolben. Zuvor erschoss er den Vater vor den Augen des Mädchens. Das zweijährige Geschwisterkind erstickte bei dem Versuch der Mutter, es zu verbergen.

Ein Mord mag nach dem Strafgesetzbuch verjähren. Als moralische Schuld verjährt er nicht. Dass die Hisbollah und sogar die libanesische Regierung die Rückkehr dieses Schlächters triumphal feierten, ist kaum zu ertragen. Dieser  Triumpf verletzt nicht nur alle israelischen Familien, deren Söhne und Töchter zum Schutze des Landes im Militär dienen, sondern jeden, der menschliches Mitgefühl besitzt.

Der Weg zum Frieden im Nahen Osten ist nötiger denn je. Doch die Geschehnisse der letzen Tage zeigen, wie verhärtet und feindselig die Fronten sind. Wo Mörder als Helden und Märtyrern gefeiert werden, liegen Versöhnung und Frieden in weiter Ferne.

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