Marieluise Beck

ehem. Mitglied des Deutschen Bundestags

Das Erbe von Zoran Djindjic: Eine europäische Perspektive für Serbien

Zum 10. Jahrestag der Ermordung des serbischen Premierminister Zoran Djindjic erklärt Marieluise Beck, Sprecherin für Osteuropapolitik:

Zoran Djindjic hat mit der demokratischen Öffnung nach Jahren autokratischer Herrschaft durch Slobodan Milosevic historische Größe erlangt. Sein Wirken war von entscheidender Bedeutung für die Eröffnung einer europäischen Perspektive für Serbien. Zoran Djindjic hat damit für Serbien ein Erbe hinterlassen, das bis heute ganz wesentlich die Zukunft des Landes bestimmt.

Serbien hat inzwischen große Fortschritte auf dem Weg in die EU erreicht. Die Verpflichtungen gegenüber dem Haager Tribunal wurden weitgehend erfüllt. Auch die Bereitschaft auf höchster Ebene zum Dialog mit Priština und die erreichten Übereinkommen sind zu begrüßen.
 
Nun geht es darum, mit dem Abbau serbischer Parallelstrukturen in Nordkosovo zu beginnen. Erst dann können die angestrebten Beitrittsverhandlungen mit Serbien aufgenommen werden. Auch muss klar sein, dass längerfristig die Anerkennung des Kosovo Voraussetzung für den Beitritt Serbiens zur Europaischen Union ist. Denn es ist nicht vorstellbar, dass ein Mitgliedsland der EU ein anderes Mitglied nicht anerkennt.

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