Zur heutigen Präsentation des Jahresberichts über Todesstrafe durch Amnesty International erklären Marieluise Beck, MdB und Eva Garthe, Grüner Kreisverband Mitte / Östliche Vorstadt:
Erst vor einem Jahr wurden mitten in Europa zwei junge Menschen auf barbarische Weise hingerichtet. Wladislaw Kowaljow und Dmitrij Konowalow wurde der Bombenanschlag vom 11. April 2011 auf die Minsker U-Bahn zur Last gelegt. Beide wurden im März 2012 durch Genickschuss getötet. Seit einem Jahr kämpft die Mutter von Wladislaw Kowaljow um Herausgabe des Leichnams ihres Sohnes. Die weißrussische Regierung verweigert bis heute den Angehörigen die Auskunft über das genaue Todesdatum und Begräbnisort der Hingerichteten.
Der Prozess gegen die beiden jungen Männer zeigte alle Züge eines Schauprozesses: Sie verfügten über ein Alibi, die präsentierten Indizien waren widersprüchlich und kaum glaubhaft. Entlastungszeugen wurden zum Schweigen gebracht. Letztlich beruhten die Todesurteile auf Geständnisse der Verurteilten, die unter Folter erpresst worden waren. Unter rechtsstaatlichen Maßstäben handelte es sich damit um die Hinrichtung Unschuldiger.
Der Grüne Kreisverband steht noch immer in Kontakt mit Frau Kowaljowa und versucht, ihr in ihrem Kampf um Gerechtigkeit zu helfen. Sprecherin Eva Garthe: „Uns ist es ein wichtiges Anliegen, Frau Kowaljowa unseren Rückhalt zu geben. Wir schreiben und mailen miteinander und suchen Wege, sie in ihren mehr als berechtigten Forderungen zu unterstützen!“
Die Bundestagsabgeordnete Marieluise Beck: „Wir werden nicht zulassen, dass diese Verbrechen an zwei jungen Männern in Vergessenheit geraten. Als Europäer sind wir alle aufgefordert, die abscheuliche Praxis der Todesstrafe weltweit und speziell auf unserem Kontinent zu bekämpfen. Als letztes Land in Europa muss Weißrussland umgehend ein Moratorium für die Todesstrafe einführen.“