Marieluise Beck

ehem. Mitglied des Deutschen Bundestags

Die "Friedensaktivisten" - Kritik an der IHH

Die Mava Marmara, das Schiff, auf dem sich der Vorfall abspielte, wurde von der IHH finanziert und ausgestattet, außerdem waren einige Passagiere Mitglieder der Organisation.

Die IHH ist eine türkische, radikal-islamische Wohlfahrtsorganisation, die neben sozialen Projekten die Hamas und auch globale Jihadgruppen unterstützt (siehe Link ).

In einer Studie von 2006 berichtet das Danish Institute for International Studies (DIIS) über muslimische Hilfsorganisationen, darunter auch die IHH, die neben dem Leisten humanitärer Hilfe auch der Rekrutierung und Finanzierung für den internationalen Terrorismus dienen. Über die IHH wird berichtet, sie habe neben der Rekrutierung von Kämpfern für den Jihad auch mit Waffen und vorgefertigte Bomben gehandelt, sowie intensive Kontakte zu Führungsebenen von Al Kaida unterhalten. (siehe Studie des DIIS )

Ihr Vorsitzender, Bülent Yildirim, sagte vor zwei Jahren in einer Rede in London: "Israel verhält sich, wie Hitler sich gegenüber den Juden verhalten hat." (siehe Link )

Der Charakter der "Friedensaktivisten" und "humanitären Unterstützer" lässt sich auch gut an folgenden Beispielen und Aussagen ablesen. Vor ca. zwei Wochen machte Noam Shalit, Vater des seit fast vier Jahren im Gazastreifen von der Hamas festgehaltenen Israelis Gilad Shalit, den Organisatoren der Solidaritätsflotte das Angebot, sich bei der israelischen Regierung für das Passieren der Flotte einzusetzen, wenn diese im Gegenzug seinem Sohn Gilad ein privates "Care-Paket" im Gazastreifen überreichen würde. Gilad hat seit seiner Entführung keinen Kontakt zu seiner Familie, da die Hamas noch nicht einmal dem Roten Kreuz den Zugang zu ihm erlaubt. Die "Friedensaktivisten" der Solidaritätsflotte hatten eine für "Kämpfer gegen die humanitäre Katastrophe" eher unübliche, aber sehr schlichte Antwort auf Shalits Bitte: "Nein." (siehe Link )

Wenig später machte die Israelische Regierung den Organisatoren der Flotte folgendes Angebot. Die Schiffe könnten im Hafen von Ashdod, wenige Kilometer nördlich des Gazastreifens, gelöscht, die Ware auf Waffen kontrolliert werden und dann über den Landweg nach Gaza gelangen. Auch hier war die Antwort ein kategorisches "Nein". Verdeutlicht wird die Intention dieser Verweigerung eines konstruktiven Kompromisses durch die Aussage von Greta Berlin, eine der Organisatorinnen: "Bei dieser Mission geht es nicht darum, humanitäre Güter zu liefern, es geht darum, Israels Blockade zu brechen" (Greta Berlin, AFP, 27. Mai 2010).

Hamasführer Ismail Haniya hatte die eigentliche Intention der "Solidaritätsflotte" schon vor Tagen gut zusammengefasst: "Kommt die Flotte durch, haben wir gewonnen – kommt es zu einem Zwischenfall mit den Zionisten, haben wir auch gewonnen." (siehe Link )